ZPA Pöls HEINZEL GROUP (2007)

Der Vorstand der Heinzel Group/ZPA Pöls beauftragte GOE Architekten + Generalplaner 2007 mit der Konzeptionierung und dem Entwurf eines wegweisenden Anlagengebäudes im Bereich der Energiegewinnung . Dies im Sinne des durch GOE Architekten schon 2004 ins Leben gerufenen Architectural Corporate Brandings ARCOBRA TM.

Jährlich verarbeitet die Zellstoff Pöls AG zwei Millionen Festmeter Sägerestholz zu Zellstoff und Papier. Bei der Verarbeitung von Zellstoff und Papier entsteht flüssige Biomasse, erklärt der Geschäftsführer der ZPA Pöls: „Die verbrennen wir in einem Laugenkessel und erzeugen dort Dampf, der wiederum Turbinen antreibt, damit erzeugen wir den ganzen Strom für das Werk. Aufgrund der steigenden Produktionskapazität haben wir jetzt so viel Überschussdampf, den wir mit einer neuen Dampfturbine zusätzlich verstromen und damit Strom für das öffentliche Netz produzieren“.

Mit diesem Ökostrom können 50.000 Haushalte – das sind theoretisch alle Haushalte der Bezirke Judenburg, Knittelfeld und Murau – versorgt werden. Der Vollbetrieb läuft. 80.000 Tonnen CO2 werden dadurch eingespart – so viel würde entstehen, wenn ein Mittelklassewagen 13 mal die Erde umrundet. 35 Millionen Euro investierte das obersteirische Unternehmen mit mehr als 350 Mitarbeitern in diese Dampfturbine.

Die DT4 mit ihren Abmessungen von 40 m Breite, 30 m Höhe und 70 m Länge ist direkt neben dem Laugenkessel LK II positioniert und bildet damit den Abschluss der Skyline der ZPA Pöls, welche aus den Gebäuden Drehrohrofen WET, LK II und DT 4 besteht.

All diese Gebäude wurden von GOE Architekten entworfen und in Generalplanung durchgeführt.

Unsere Aufgabe war es, ein technisch ästhetisches Gebäude zu entwerfen, welches auf europäischem Niveau einzigartig ist und den Standard für alle europäischen Gebäude aus der Zellstoffbranche Pulp & Paper markiert. GOE Architekten erarbeiteten zusammen mit den Technikern der ZPA Pöls die Idee, sämtliche technischen Räume nach außen sichtbar zu machen, natürlich unter der Prämisse des von GOE Architekten entwickelten ARCOBRA TM. Die Notwendigkeit der Servicierung und Beschickung dieser Räume erfolgt durch ein vor den Techniktrakt positioniertes und in Industrieglas ausgeführtes Laubengangtreppenhaus. Dieses erlaubt den Technikern, auch bei widrigsten Wetterbedingungen trockenen Fußes ihre Arbeiten durchführen zu können. Das einfach verglaste Treppenhaus wird durch weiße Quader durchstoßen. Diese Quader sind beschriftete Tore zur Beschickung mit Trafos, Batterien etc. Das Gebäude DT4 wird heute noch bei Werksbesichtigungen von internationalen Delegationen geschätzt und liefert dem Unternehmen die Möglichkeit, komplett energieautark zu arbeiten bzw. mit dem überschüssigen Strom noch die umliegenden Gemeinden zu versorgen.